Nachhaltigkeit ist ein sehr relevantes, vielschichtiges und umfassendes Thema: Klimaschutz, Klimafolgenanpassung, Ressourcenschonung, das Denken und Handeln für die Generationen nach uns in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und vielen anderen Bereichen.
Für Nordrhein-Westfalen insgesamt gibt es seit September 2020 eine Nachhaltigkeitsstrategie NRW, die die speziellen Nachhaltigkeitsherausforderungen im Land betrachtet und einen Fahrplan für ein nachhaltiges NRW bis 2030 vorgibt.
In Südwestfalen spielt das Thema Nachhaltigkeit in der Weiterentwicklung der Region eine große Rolle und ist als Voraussetzung für die Projekte der REGIONALE 2025 Leitgedanke im Bundesmodellvorhaben „Smart Cities: 5 für Südwestfalen“ ganz bewusst in der Südwestfalen DNA (Digital, Nachhaltig, Authentisch) verankert. Hinzu kommt, dass die zahlreichen mittelständischen und oftmals familiengeführten Unternehmen in Südwestfalen ein besonderes Bewusstsein für die Umwelt und Natur vor Ort und daher ein ureigenes Interesse am nachhaltigen Wirtschaften haben.
Ebenso geben zahlreiche Kommunen und andere Akteure dem Thema eine besondere Priorität. Einige positive Beispiele, wie sich die Region gezielt nachhaltig aufstellt, werden im Folgenden vorgestellt:
Bad Berleburg wurde 2020 als nachhaltigste Kleinstadt Deutschlands ausgezeichnet: Für ihr Leitbild 2030 hat Bad Berleburg im Wittgensteiner Land den mit 30.000 Euro dotierten Deutschen Nachhaltigkeitspreis der Allianz Umweltstiftung erhalten. Bereits seit 2018 gibt es in der Smart City eine Nachhaltigkeitsstrategie und jedem Ratsbeschluss im Ort geht eine Nachhaltigkeitsprüfung voraus.
Arnsberg hat eine Nachhaltigkeitsstrategie zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele der vereinten Nationen beschlossen und einen Fahrplan zur klimaneutralen Stadt erstellt. Außerdem findet hier jährlich das Nachhaltigkeitsfestival Schlabberkappes statt mit Aktionen, Angeboten und Attraktionen zum Thema. Darüber hinaus verfügt die Smart City über ein eigenes Nachhaltigkeitsbüro.
Die Stadt Soest hat ebenfalls eine Grundlage beschlossen, mit der die Stadt die UN-Nachhaltigkeitsziele verfolgen will. Darüber hinaus hat die Stadt per Ratsbeschluss festgelegt, im Einklang mit der Smart-City-Strategie bis 2030 klimaneutral zu werden.
In Netphen gibt es ein spannendes Projekt, das die soziale Nachhaltigkeit in den Fokus rückt: LOKAL-digital – Smartes Wissensmanagement für Wohnen, Pflege und Gesundheit.
Außerdem sind die Städte Arnsberg, Attendorn, Bad Berleburg, Halver, Lüdenscheid und der Kreis Siegen-Wittgenstein Teil des Netzwerks „LAG 21 – Netzwerk Nachhaltigkeit NRW„. Viele Kommunen orientieren sich zudem verstärkt an der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, die 17 Globale Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) enthält.
Sie gehen als gutes Beispiel voran und engagieren sich mit Ihrer Kommune auch besonders für Nachhaltigkeit, Umweltschutz und einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen? Dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an s.rannenberg@suedwestfalen.com mit Informationen zu Ihren Aktivitäten.
Der „Deutsche Nachhaltigkeitspreis für Unternehmen 2021“ ging an die Grohe AG, deutscher Hersteller von Armaturen und Sanitärprodukten. Das Unternehmen achtet bei der Herstellung seiner Produkte vor allem darauf, möglichst wenig Ressourcen zu verbrauchen, z.B. durch Recycling von Materialien, die für die Produktion benötigt werden – der Recyclinganteil liegt bei fast 80 Prozent. Darüber hinaus setzt das Unternehmen bei einigen Produkten auch auf 3D-Drucker für Metall. Durch diese neue Technik wird bei der Herstellung viel weniger Material benötigt. Seit 2020 läuft die Produktion außerdem CO2-neutral, nicht nur hier in Südwestfalen, sondern in allen Werken der weltweit agierenden Unternehmensgruppe.
REGUPOL BSW, Weltmarktführer für Sportböden aus Südwestfalen, stellt fast alle Produkte aus 75 bis 95 Prozent recycelten Polymeren her. Über 90.000 Tonnen recyceltes Material werden auf dem Werksgelände in Bad Berleburg jährlich zur Herstellung der nachhaltigen Produkte verarbeitet. Damit trägt das Unternehmen in großem Maße zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen bei. Dies wurde mit dem 3. Platz beim Umweltwirtschaftspreis NRW 2020 honoriert.
Das Hotel Fünf10 ist das erste Inklusionshotel in der Region und legt besonderen Wert auf Nachhaltigkeit. Lebensmittel bezieht das Hotel von regionalen Erzeuger:innen und verzichtet auf Plastikprodukte. Doch das ist noch nicht alles. Das Fünf10 setzt auch auf Selbstversorgung und ist damit naturnah, ressourcen- und klimaschonend. Das Gemüse wird selbst angebaut, es werden Blumenwiesen mit Obstbäumen bepflanzt und es werden Insektenhotels und Bienenstöcke aufgestellt. Somit kann auch eigener Honig verkauft werden.
Leuchtenexperte Trilux gewann mit ihrem „E-Line Next LED“ Lichtbandsystem, als eins von bundesweit 15 Unternehmen, den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design 2022. Das Lichtbandsystem ist besonders effizient und hat außerdem eine sehr hohe Lebensdauer. Auch die Verpackung ist so optimiert, dass wenig Müll entsteht. Auch in anderen Bereichen ist das Unternehmen auf Nachhaltigkeit bedacht und plant sogar bis 2025 alle deutschen Produktionsstätten klimaneutral zu betreiben.
Das Unternehmen schlägt einen besonderen Weg bei der Energiegewinnung ein und nutzt eine in dieser Form bundesweit einmalige Karbonisierungsanlage. Diese verarbeitet Restholz zu sogenannter Biochar, also Kohle. Dabei wird nicht nur Wärme produziert, sondern auch CO2 aus der Atmosphäre dauerhaft gespeichert.
In Schweden entsteht bald das weltweit erste klimaneutrale Stahlwerk – unter Beteiligung eines Unternehmens aus Südwestfalen. Die SMS group aus Hilchenbach wird fast die gesamte Prozesstechnologie für das Stahlwerk liefern, welches auf Basis von Wasserstoff statt Kohlenstoff funktioniert und Strom aus ausschließlich erneuerbaren Energien verwendet.
Das Werk des Herstellers führender Gebäudeautomatisierungslösungen ist die weltweit erste CO2-neutrale und energieautarke Fabrik des ABB-Konzerns.
Außerdem haben sich im Hochsauerlandkreis zehn (Industrie-)Betriebe zum Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerk HSK zusammengeschlossen auf dem Weg zur klimaneutralen Produktion.
Sie engagieren sich mit Ihrem Unternehmen auch besonders für Nachhaltigkeit, Umweltschutz und einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen? Dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an s.rannenberg@suedwestfalen.com mit Informationen zu Ihren Aktivitäten.
Im Rahmen des Bundesmodellvorhabens „Modellprojekte Smart Cities“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) haben sich die fünf Kommunen Arnsberg, Bad Berleburg, Menden, Olpe und Soest gemeinsam mit der Südwestfalen Agentur zu einem Konsortium zusammengeschlossen, um das kooperative Projekt „Smart Cities: 5 für Südwestfalen“ bis Herbst 2026 durchzuführen. Die Stadt Iserlohn ist dabei ein starker Partner und wird auch vom Bund als Smart City gefördert. Das Modellprojekt bietet die Gelegenheit, dieses Thema in die Region zu tragen und es gemeinschaftlich über kommunale Grenzen hinweg zu bearbeiten. Im Kern geht es also darum, Städte und Gemeinden nachhaltig weiter zu planen und zu entwickeln, damit es den Bürger:innen in ihrer Stadt besser gefällt. Lebensraum, Technologie und Ressourcenschutz werden dabei zusammengedacht:
Die Maßnahme Smarte Quartiers- und Dorfentwicklung erkundet innovative Wege zur nachhaltigen Neugestaltung von Wohnquartieren, Dorfmitten und Gewerbegebieten. Im Vordergrund steht die Frage, wie digitale Technologien dabei helfen können, Lebens-, Arbeits- und Gemeinschaftsorte zu revitalisieren oder gesunden zu lassen und zu klimafreundlichen und inspirierenden Orten des Miteinanders zu machen und gleichzeitig ressourceneffizientes Bauen zu ermöglichen. In Bad Berleburg, Menden und Soest wird diese Frage anhand von drei unterschiedlichen Quartierstypologien untersucht. Weitere Informationen dazu findet man hier.
Smarte Infrastruktur: Alle Kommunen in Südwestfalen müssen sich den Herausforderungen zum Schutz der natürlichen Umweltressourcen durch Förderung des Klimaschutzes und Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Rahmen der Stadtentwicklung stellen. Die 5 für Südwestfalen verfolgen den Weg, Kompetenzen als klimaangepasste Kommunen weiter aufzubauen und in der Verwaltung zu bündeln, um so passende Lösungen für die Bedarfe vor Ort zu schaffen und um die öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema zu verstärken. Mit dem Einsatz von modernen Technologien und in Übereinstimmung mit den Strategien des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen als Klimaneutrale Verwaltung 2030, werden im Konsortium Lösungen für eine klima- und bürger:innenfreundliche Kommune erprobt. Weitere Informationen dazu gibt es hier.
Die Maßnahme Nachhaltiger Konsum will an zwei Orten in Südwestfalen untersuchen, wie durch neue Konsumkonzepte nachhaltigere und resilientere (Innen-)Städte entstehen können. Die Maßnahme reagiert damit auf die Notwendigkeit, Kreislaufwirtschafts- und Sharingsysteme stärker auszubauen. Auch bei immer mehr Menschen steigt das Bewusstsein dafür, wie wichtig umwelt- und ressourcenbewusster Konsum ist – ein Bedarf, den die meisten über die derzeitige Einzelhandelsstruktur in der Region nicht gut decken können. Daher bestellen Konsument:innen verstärkt online. Durch den Onlinehandel sehen sich die Städte in Südwestfalen allerdings wiederum konfrontiert mit zunehmendem Leerstand in den Innenstädten und mit täglich mehr Lieferfahrzeugen, die die Straßen verstopfen. Arnsberg und Soest untersuchen mit der Maßnahme Nachhaltiger Konsum unterschiedliche Aspekte dieses Spannungsverhältnisses und erproben Lösungen. Alles weitere dazu erfährt man hier.
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